[Inhalt] Scherz mit Folgen: Bei sensiblen Arbeitsbereichen sollte man über jeden Verdacht erhaben sein Humor am Arbeitsplatz kann manchmal durchaus ein probates Mittel sein, den Alltag angenehmer zu gestalten. Doch sollte man stets eventuell schwerwiegende Folgen bedenken. Ein Mitarbeiter im Werttransportgewerbe sollte sich zum Beispiel keine Geldscheine zum Spaß in die Hosentasche stecken. Der Arbeitnehmer war seit mehreren Jahren als Sicherheitsmitarbeiter beschäftigt. Er war im Geld- und Werttransport eingesetzt, musste unter anderem Geldrollenwechselautomaten in Banken befüllen, Banknoten aus Automaten entnehmen und abtransportieren. Dann kam er auf eine "lustige" Idee. Als er wieder einmal an einem Bankautomaten tätig war, steckte er sich einen daraus entnommenen 100-EUR-Schein in die Hosentasche und einen weiteren Schein in die Tasche seines Kollegen. Das blieb dank der Videoüberwachung nicht unbemerkt. Als die Arbeitgeberin sodann von dem Vorfall erfuhr, hörte sie den Arbeitnehmer an und kündigte ihm. Dagegen legte dieser Klage mit der Begründung ein, dass er die Scheine nur zum Scherz eingesteckt und keine Entwendungsabsicht vorgelegen habe. Das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz hatte aber kein Verständnis für den Humor des Arbeitnehmers. Es hat den dringenden Verdacht eines Vermögensdelikts und damit einer schwerwiegenden Pflichtverletzung gesehen. Hinweis: Wenn Arbeitnehmer mit so sensiblen Dingen umzugehen haben wie mit Bargeld, sollten Scherze damit generell vermieden werden. Jeglicher Anschein eines Diebstahls oder einer Unterschlagung ist unbedingt zu unterbinden. Quelle: LAG Rheinland-Pfalz, Urt. v. 17.01.2013 - 10 Sa 381/12
(aus: Ausgabe 05/2013)
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